Jan Dismas Zelenka: Miserere; Joseph Haydn: Stabat Mater

Samstag, 8. Nov. 2025 um 19.30 Uhr, Martinskirche Basel

 

Isabel Schicketanz, Sopran
Henriette Gödde, Alt
Benedikt Kristjánsson, Tenor
Manfred Bittner, Bass


Capricornus Consort Basel

Joseph Haydn war ein längst in ganz Europa anerkannter Komponist von Symphonien und Kammermusik, als er 1766 am Eisenstädter Hof der Esterházys auch noch die Verantwortung für die Kirchenmusik übernahm. Gleich mit seinem ersten grösseren Werk dafür, dem 1767 vollendeten Stabat Mater (Hob. XXa:1) begründete er auch in diesem Genre innert kürzester Zeit in ganz Europa einen hervorragenden Ruf. Zwar hört man dem Werk bisweilen die Verneigung vor dem stilbildenden Vorbild Pergolesis an. Doch findet Haydn seinen ganz eigenen und sehr emphatischen Ton für den ausdrucksstarken Text. Besonders durch den Einsatz von klassischen Englischhörnern, die in einigen Sätzen an die Stelle der Oboen treten, schafft er zusammen mit den sordinierten Streichern (mit Dämpfer) ein ganz eigenes klangliches Kolorit, wie man es ähnlich nur aus seiner Symphonie Es-Dur, Hob. I:22 kennt, in der ebenfalls zwei Englischhörner zusammen mit gedämpften Streichern besetzt sind.

 

Wie das Stabat Mater ist das Miserere c-Moll, ZWV 57 von Jan Dismas Zelenka ebenfalls liturgische Musik für die Karwoche. Er komponierte es allerdings knapp dreissig Jahre früher und für den katholischen Hof in Dresden. Was seine Expressivität in den rahmenden Sätzen betrifft, ist es ein wahrhaft beispielloses Werk! Die Dringlichkeit der Bitte um Erbarmen ist schier atemberaubend.
                                        Doch kommen und hören Sie selbst!

Quelle: https://www.slub-dresden.de/


Bach im Spiegel seiner Vorgänger

Samstag, 9. Mai 2026 um 19.30 Uhr, Martinskirche Basel

 

 

Chor- und Instrumentalmusik von den Thomaskantoren Calvisius, Schein, Knüpfer, Kuhnau, Bach und anderen

Capricornus Consort Basel

Leipziger Thomaskirche

Der Neue Basler Kammerchor hat Grosses vor: Im November 2026 werden wir zusammen mit dem Capricornus Consort die h-Moll-Messe (BWV 232) von Johann Sebastian Bach aufführen. Da lag es nicht ganz fern, die musikalische Tradition an der Leipziger Thomaskirche (s. Bild) in den hundertfünfzig Jahren vor der Entstehung dieses Werks zu beleuchten. So wollen wir für Sie gewissermassen den Nährboden, auf dem Solches wachsen konnte, hörbar machen. Und so erklingen an diesem Konzertabend Werke von allen Thomaskantoren, die zwischen 1594, dem Amtsantritt von Sethus Calvisius, und 1750, dem Tode Bachs, entstanden sind.


Wir haben uns in diesem Programm konzent­riert auf eher intim besetzte, motettische Werke von Johann Schelle, Johann Kuhnau, Sebastian Knüpfer und eben Johann Sebastian Bach – mit vier bis acht Singstimmen, zwei Geigen und Continuogruppe. Musik solcher Besetzung und Faktur stand zu Bachs Zeit noch völlig selbstverständlich neben der moderneren Schreibart mit vielen obligaten, also selbstständig geführten, Instrumenten und konzertantem Duktus. Das zeigt sich in vielen Kantaten und nicht zuletzt in der h-Moll-Messe, wo solch „konservative“ Sätze wie das zweite Kyrie oder das Credo in unum Deum zwischen virtuosen moderneren Sätzen wie dem Gloria oder dem Et resurrexit stehen.
Doch von jenen mehr im nächsten Konzert des NBK…